Unser erster Deckrüde
Zotti-Floppy Quamoclit Brown
Goofy war schon knapp 5 Monate alt, als er zu uns kam. Mit ihm erfüllte sich mein Wunsch nach einem eigenen Deckrüden. 1989 war noch nicht abzusehen, daß sich die Grenzen für uns einmal dauerhaft öffnen würden und es war doch mein Herzenswunsch Beardies zu züchten. Doch ohne eigenen Rüden? Es gab in der DDR nur 5 Züchter. Alle steckten noch in den "Anfängen". Wie sollte es auch anders möglich gewesen sein, da es ja nur ca 30 Beardies überhaupt gab. Ich war bereits seit dem Sommer Mitglied im Club für britische Hütehunde. Natürlich konnte ich bei meiner Aufnahme nicht dabei sein. Alles geschah durch meine damaligen Beardiefreunde Fam. Schlüschen, die heute leider nicht mehr im Club aktiv sind. Wir kratzten all unser "Westgeld" zusammen, verkauften noch eine Briefmarkensammlung und alte Postkarten. Als die Zusage kam, daß wir Zotti-Floppy Quamoclit Brown ( Robitas Dazzling Star x Orora's Puss Moth) für 900,- DM haben könnten, war die Freude sehr groß. Mit gefälschten Papieren und einem fremden Impfausweis schmuggelte ihn eine befreundete Familie über die Grenze. Goofy bekam seinen Namen zu Recht. Er war in allem was er tat etwas ungeschickt, eben genau wie sein Namensvetter aus dem Trickfilm. Zwar fürchtete er sich vor unserer Katze aber er begriff vom ersten Tag an, welch schweres Amt er übernehmen sollte. Er wurde Chef in unserem Haus. Schon als Teenager war er ein absoluter Draufgänger. Kein Zaun war ihm zu hoch, kein Loch zu klein um immer dahin zu kommen, wo er hin wollte. Das hatte den Vorteil, das wir sehr schnell in der gesamten Nachbarschaft bekannt waren und jeder wußte, wo die Leute mit den zotteligen Hunden wohnen. Ein richtig frecher Junge war er. Zuerst waren es die Katzen und etwas später waren es die Mädchen, die ihn pausenlos in Atem hielten. Diese beiden schenkten uns dann 1991 unsere ersten Welpen. Das wäre übrigens auch eine Story wert !Im März 1992 besuchten wir mit ihm das erste Mal eine Ausstellung. Er fand es schrecklich und ich auch! Wir waren uns schnell darüber einig, daß unser Goofy wohl keine Ausstellungskarriere vor sich hatte. Er liebte unseren Garten, seine Mädchen und alle angenehmen Seiten des Lebens. Mit drei Jahren war er dann ein richtig hübscher Kerl geworden und einige "fremde" Beardiedamen kamen zu Besuch. Er blieb keiner etwas schuldig. Er zeugte in seinem Leben etwa 90 Kinder und kletterte auch mit 8 Jahren noch auf das Schuppendach unserer Nachbarn. Nur einmal war er bisher krank, als er sich bei einem seiner Ausflüge eine Vergiftung zugezogen hatte. Heute ist sein Gang steifer geworden aber der fröhliche temperamentvolle Bursche ist er in seinem Herzen noch immer. Ich hoffe, daß er uns noch lange erhalten bleibt.
Unser Goofy ist im Hundehimmel........am 8.2.2003 hat er uns im Alter von 13 Jahren verlassen. Wie konnten wir ahnen, dass dieser fröhliche und temperamentvolle Kerl uns von einem Tag auf den anderen verlassen würde ? Wir sind sehr traurig und doch auch ein wenig erleichtert darüber, dass er bis zu seinem letzten Tag so glücklich und gesund war und so friedlich eingeschlafen ist. Für Sam war er der uneingeschränkte Chef im Hause Philemon, der stets mit Achtung und Respekt begrüßt wurde. Für uns war er ein Freund, der mit uns den Anfang der Philemon's geschrieben hat, mit dem wir manchmal nicht ganz so viel Spaß hatten wie er mit uns ;o)). (Dezember 2002) So draufgängerisch er in seiner Jugend war, so liebevoll und verschmust war er im Alter. Gerade in solchen Momenten denkt man viel über den Sinn und Zweck des "züchtens" nach und es wird einem so bewusst wie sonst nie, wie sehr man seine Hunde liebt und froh ist, jeden einzelnen, jeden Tag, gesund um sich zu haben. Das ist das schönste Geschenk , alles andere ist "Zugabe "